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Li Huangge - Wie ein Kleid ein ganzes Leben verändert
2017-03-22
 
Li Huangge ist die Begründerin der Firma „Beijing Huangge Qipao Design". Studiert hat sie eigentlich Filmanimation. 2014 entschied sie dann, noch ein Modedesignstudium draufzusetzen. Dabei hat sie auch gelernt, wie das klassische chinesische Kleid Qipao geschneidert wird. Der Funke sprang über. Den Zeichenstift nutzt Li nun nicht mehr für Cartoons, sondern für fantastische Modeentwürfe ...

Nach dem Modedesignstudium in Beijing hat Li Huangge zahlreiche Stoffe und Werkzeuge gekauft und zu Hause selbst weiter gelernt und geübt. Ihre Technik zur Qipao-Herstellung fand schnell Bewunderung. Die Produktionszeit von einem Qipao-Kleid wurde von einem Monat auf eine Woche verkürzt. Schnell kam Li die Idee für die eigene Firma „Beijing Huangge Qipao-Design" - sehr zur Überraschung ihrer Bekannten. Aber Li Huangge war überzeugt.

„Die Eigenschaft des Qipao ist die Anpassung an zahlreiche Veränderungen. Der Schnitt ist gleich. Die unterschiedlichen Stille und Charaktere werden mittels der Länge und Farben sowie Kragen dargestellt. Ich finde das sehr interessant. Mein Vater ist Maler und zu Hause gibt es viele Bücher über den menschlichen Körper. Ich wurde von klein an sehr davon beeinflusst und mit den Figuren von Frauen kenne ich mich aus. Jede Frau hat eine unterschiedliche Figur. Ich kann ihre Vorteile und die Besonderheiten hervorheben. Ich bin sehr gut in diesem Bereich. Bis jetzt habe ich rund 100 Qipao hergestellt und über 50 Kunden. Klagen gab es bisher keine."

Lis Firma setzt sich für die traditionelle Herstellungstechnik ein. Am Anfang gab es nur zwei Mitarbeiter. Li schneiderte noch selbst. Das kostete sie viel Zeit. Um sich mehr um die Verwaltung und Planung kümmern zu können, lernte sie neue Mitarbeiter an.

„Kunsthandwerker und Künstler sind unterschiedlich. Die Hauptaufgabe von Handwerken ist die Fertigungstechnik, der Künstler liefert das Design. Man hat begrenzte Energien. Wenn ich nur Qipao fertige, kann ich nicht so gut entwerfen. Jetzt habe ich meinen Mitarbeitern die Fertigung völlig anvertraut. Ziel ist es, dass die Schneider ihre Technik ausbauen und ich meine künstlerischen Fähigkeiten."

Derzeit hat Li ein Geschäft und einen Handwerksbetrieb mit insgesamt neun Mitarbeitern. Wegen hohen Mieten und Ausbildungskosten für die Handwerker ist der Preis von einem traditionell hergestellten Qipao viel höher als die Serienproduktion. Li Huangge bemüht sich dennoch, die Kleider erschwinglich zu halten.

„Außer der Kosten für Stoffe, Mitarbeiter und Kredite ist die Zeit der größte Kostenpunkt. Es dauert ungefähr eine Woche für einen traditionell gefertigten Qipao. Der Preis liegt mit zwischen 3000 und 5000 Yuan (etwa 400 bis 700 Euro) nur geringfügig über den Ausgaben. Diese traditionelle Handwerkskunst steht vor dem Verschwinden, weil die Kosten zu hoch sind. Mein Ausbilder hat viele Lehrlinge unterrichtet. Aber die meisten sehen das als Hobby und können wenig Geld verdienen."

Li sagt, 2016 habe ihr Betrieb über 100 Qipao verkauft. Das sei nicht viel, aber akzeptabel.

„Jetzt läuft alles stabil. Die fünf Handwerker haben auch Lehrlinge ausgebildet. In diesem Jahr will ich 200 Qipao fertigen. Langfristig möchte ich jährlich 500 schaffen, es dann aber dabei belassen. Außerdem möchte ich in fünf bis zehn Jahren eine anerkannte Marke für hochwertige Qipao etabliert haben."

Li träumt noch von anderen Dingen. Einem eigenen Museum für das schöne traditionelle Kleid zum Beispiel. Der Weg ist lang und beschwerlich. Die Designerin fühlt sich gerüstet.

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Liu Xinyue

 
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