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Märchenpreis „Goldene Erbse" in chinesischer Botschaft verliehen
2018-11-14
 

Am Dienstagabend wurde der Berliner Märchenpreis die „Goldene Erbse" in der chinesischen Botschaft in Berlin verliehen. Der Preis wurde im Jahr 2005 zum 200. Geburtstag von Hans Christian Andersen ins Leben gerufen. Die Goldene Erbse, die auf Andersens Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse" basiert, würdigt Menschen, die mit sozialem und kulturellem Engagement das Gemeinwohl gefördert haben.

Vier Personen erhalten die „Goldene Erbse" in diesem Jahr, es sind:

Sara Nuru, Unternehmerin und Modell, die sich der Entwicklung der Karriere von Frauen in Äthiopien gewidmet hat. Kirsten Boie, Autorin für Kinderliteratur, die dafür plädiert, dass jedes Kind Lesen und Schreiben lernen soll. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie sich elf Jahre in Folge um 4.000 AIDS-Waisen gekümmert. Uschi Glas, Mitgründerin der Non-Profit-Organisation „Brotzeit", die jeden Tag Kindern von 10.000 bedürftigen Familien aus acht Bundesländern unentgeltliches Frühstück anbietet. Li Bin, Gründer der chinesischen Elektroautomarke NIO, welche für die nachhaltige Entwicklung der Automobilindustrie sorgt.

In seiner Rede bei der Verleihungszeremonie sagte der chinesische Botschafter Shi Mingde:

„Das diesjährige Thema der 29. Berliner Märchentage lautet: Der goldene Faden des Schicksals – Märchen und Geschichten von Macht und Ohnmacht. Dieser goldene Faden des Schicksals hat uns hier heute zusammengeführt. Denn Märchen bauen Brücken zwischen den Kulturen. Aber Märchen können auch Brücken der Verständigung sein. Und mit der Völkerverständigung sollte man bei den Kindern, die noch offen sind, beginnen. Deutschland und China pflegen schon lange kulturelle wie wirtschaftliche Kontakte. Wir sollten uns mehr auf die vielen goldenen Fäden des Schicksals besinnen, die uns alle miteinander untrennbar verbinden."

Auch der stellvertretende Bürgermeister Dr. Klaus Lederer vertritt die Meinung, dass Märchen als wichtiger Bestandteil der Kultur von Menschen auf der ganzen Welt geteilt werden sollten. Das diene dem interkulturellen Austausch. Nach seiner Meinung ist es nicht übertrieben zu sagen, dass Märchen einen enormen Beitrag für soziale Fortschritte und Entwicklungen geleistet haben.

„Während der Botschafter sich auf den ersten Teil, nämlich den goldenen Faden des Schicksals, konzentriert hat, möchte ich mich auf den zweiten Teil konzentrieren: Märchen und Geschichten von Macht und Ohnmacht. Ich brauche an dieser Stelle nicht wirklich konkret zu werden, was die aktuellen Entwicklungen betrifft, um zu verdeutlichen, dass das Spiel von Macht und Ohnmacht keine Fiktion im Märchen ist, sondern bedauerlicherweise tatsächlich im vollen Gange. Gerade die Ohnmacht von vielen ist die Macht von wenigen. Und wenige verzerren momentan die Wahrnehmung des Alltagsbildes. Lassen wir die Märchen ihre wahre Stärke ausspielen – zeigt sich doch gerade hier, dass man sich seinem Schicksal nicht mutlos ergeben muss, sondern es selbst in die Hand nehmen soll, wie es uns auch die Protagonisten und Protagonistinnen zahlreicher Märchen vorleben. Vertrauen wir doch einfach wieder auf den Wert unserer demokratischen Tugenden und humanistischen Wertvorstellungen."

 
CRI
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