China
Diplomatenkinder in Beijing verstoßen gegen Quarantänebestimmungen
        
2020-03-30 06:41 | german.china.org.cn

In Beijing haben die Kinder eines dänischen Diplomaten gegen ihre Quarantänebestimmungen verstoßen. In Chinas Internet ist deshalb eine Diskussion um die Frage entbrannt, ob die diplomatische Immunität auch unter den aktuellen besonderen Umständen gelten kann. 

  

 

 

Ein Arzt spricht mit einer unter Quarantäne gestellten Dame in Beijing (Arhivfoto vom 21. Feb. 2020, Chen  ) 

 

 

Die Kinder eines dänischen Diplomaten in China wurden von Beamten des örtlichen Wohngebiets ermahnt, weil sie während der Quarantänezeit in ihremWohngebiet in Beijing ihren Hund spazieren geführt und dabei keine Mundschutzmasken getragen hatten. Dies löste im Internet eine Diskussion über diplomatische Immunität aus.

 

Diese Missachtung der Quarantänebestimmungen beunruhigt Beijings Einwohner, während die Stadt weiterhin entschlossen gegen die Einfuhr von COVID-19-Fällen aus dem Ausland kämpft. Viele kritisierten eine solche Verachtung der chinesischen Gesetze, und forderten, dass es auch für Diplomaten keine Ausnahmen geben dürfte. Stattdessen sollten sie, wie alle anderen auch, die Regeln zur Epidemieprävention befolgen müssen.

 

Berichten zufolge wurden drei Kinder - zwei Jungen und ein Mädchen - eines Botschaftsrats der dänischen Botschaft, die noch immer unter einer 14-tägigen Hausquarantäne stehen, am 25. März von ihren Nachbarn dabei gesehen, wie sie mit ihrem Hund Gassi gingen.

 

Der Diplomat (oder die Diplomatin) selbst hatte China in letzter Zeit nicht verlassen, doch die drei Kinder waren erst am 13. März aus Dänemark nach Beijing zurückgekehrt. Dies bedeute, so erklärte ein Beamter des Wohngebiets Wanguocheng in Dongzhimen im Zentrum Beijings am Freitag gegenüber Beijing News, dass sie mindestens 14 Tage lang zu Hause in Quarantäne bleiben müssten, bevor sie wieder nach draußen gehen dürften.

 

„Wir hatten auch das Außenministerium in dieser Angelegenheit kontaktiert. Die dänische Botschaft und der Diplomat hatten versprochen, während der Quarantänezeit nicht nach draußen zu gehen", berichtete der Beamte.

Ob sie wegen des Verstoßes gegen die Quarantänebestimmungen noch weitere 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden, ist nicht bekannt.

 

Diplomaten genießen zwar eine gewisse diplomatische Immunität, aber dies beinhalte nicht das Privileg, während einer Krise der öffentlichen Gesundheit chinesische Gesetze und Vorschriften zu brechen und sich nicht an die Maßnahmen zur Seuchenprävention halten zu müssen, erklärte Wang Hongwei, Professor an der School of Public Administration and Policy der Renmin-Universität, am Freitag gegenüber der Global Times.

 

Einige Leute schlugen daraufhin sogar vor, dass Diplomaten, die darauf bestehen, dies zu tun, gewaltsam gestoppt werden, und diejenigen, die weiterhin nicht mit den Behörden zusammenarbeiten, aus China abgeschoben werden sollten.

0