China
Armer wissbegieriger Wachmann wird doch noch Lehrer
        
2021-04-14 08:54 | CRI

 

Zhang Juncheng war vor 27 Jahren ein Wachmann an der Peking-Universität und hat durch Selbststudium endlich eine Möglichkeit bekommen, Jura zu studieren. Damals war diese Nachricht in ganz China sensationell. Zhang wurde auch ein Vorbild für die ganze Gesellschaft geworden. Was macht er jetzt? Die folgende Geschichte beantwortet diese Frage.

Zhang Juncheng wurde in einem armen Dorf in der Stadt Changzhi in der westchinesischen Provinz Shanxi geboren. Er ist das jüngste Kind in seiner Familie und auch das einzige Kind, das die Mittelschule besucht hat. Da seine Familie extrem arm war, konnten seine Brüder und seine Schwester nur in der Kreisstadt arbeiten, um die Familie zu ernähren. Für Zhang Juncheng war es damals sehr hart, dass die ganze Familie so fleißig arbeitete, damit er in die Schule gehen konnte. Mit 17 hat er beschlossen, in die Stadt zu gehen und eine Arbeit zu finden. In einer Autoreparaturwerkstatt hat er für ein Jahr gearbeitet und endlich eine Möglichkeit bekommen, in die chinesische Hauptstadt Beijing zu fahren und dort als Wachmann zu arbeiten.

Da er sehr gut ausgebildet wird, kann er als Wachmann für die Peking-Universität arbeiten. Die Peking-Universität zählt zu den besten Universitäten Chinas, deshalb ist Zhang Juncheng stolz. Inzwischen kam immer wieder eine Idee in seinen Kopf: „Vielleicht kann ich auch Student werden?“ Eines Tages wollten drei ausländische Jugendliche in die Peking-Universität gehen. Sie hatten aber keine Studenten-Ausweise. Sie dürften eigentlich nicht eintreten, aber Zhang wusste nicht, wie er es auf Englisch erklären sollte. Dann hat er mit Handgesten erklärt, aber die Ausländer, die aber offenbar selbst keine Chinesisch-Kenntnisse hatten, zeigten ihm missbilligend nach unten zeigende Daumen. Er fühlte sich sehr beleidigt. Deshalb entschied er schließlich, durch Selbststudium Student zu werden, egal wie schwer dieser Weg sein würde. Er kaufte ein Englischbuch und las sich täglich jeden Abend selbst die Wörter laut vor. Eines Tages ginge eine Lehrerin vorbei und fragte ihn sehr neugierig, was er gerade mache. Zhang war sehr schüchtern und erklärte, dass er selbst Englisch lernte. „Selbstlernen ist schon gut. Aber man soll eine richtige Methode finden. Ich bin schon mehrmals hier vorbeigegangen und habe immer gemeint, dass du Deutsch vorliest.“ Diese Lehrerin ist Englisch-Dozentin an der Peking-Universität. Später sollte sie Zhang die Möglichkeit bieten, unentgeltlich Gasthörer in ihrer Englisch-Klasse zu sein. Viele Lehrer und Lehrerinnen erfuhren mit der Zeit, dass ein Wachmann durch Selbststudium Student werden wollte. Sie halfen Zhang Juncheng mit eigenen Methoden, damit er verschiedene Fächer so schnell wie möglich verstehen konnte. Dank der Hilfe von Lehrern und natürlich auch dank des eigenen Fleißes hat Zhang ein Jahr später die Aufnahme-Prüfung bestanden. Drei Jahre später ging Zhang Juncheng nach seinem Studium zurück in die Heimat und wurde Lehrer in einer Berufsschule.

Im Jahr 2015 gründeten Zhang Juncheng und seine Freunde zusammen eine Berufsschule. Er ist Schuldirektor dieser Schule. Fünf Jahre später, also im Jahr 2020, hat diese Schule schon mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler und zählt zu den besten Berufsschulen in der Stadt Changzhi. „Ich danke wirklich allen Lehrern, die ich an der Peking-Universität getroffen habe. Als ich geistig am meisten verwirrt war, haben sie mir selbstlos geholfen. Deshalb will ich auch ein Lehrer wie sie werden. Wegen Armut habe ich in meiner Kindheit die Schule verpasst und will deshalb nicht sehen, dass die Schülerinnen und Schüler wieder auf diesem Weg gehen müssen. Ich will ihnen einfach helfen.“

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