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Kirschblüten der Wuhan-Universität gehen online
        
2020-03-20 08:12 | CRI

 

 

Damit die Chinesen aber dennoch nicht auf ihren Anblick verzichten müssen, lädt die Wuhan-Universität seit dem 16. März dazu ein, die wunderschönen Kirschblüten online zu genießen. Noch bis zum 25. März werden mehrere Orte des Universitätsgeländes täglich von zehn bis 16 Uhr auf dem Weibo-Konto der Universität live übertragen. Bereits am ersten Tag wurde der Livestream über vier Millionen Mal angeklickt.

Während die Netizens das Kirschblütenmeer zu schätzen wissen, hinterlassen sie auch ihre besten Wünsche für Wuhan. „Wenn die Epidemie vorbei ist, lasst uns die Kirschblüten gemeinsam ansehen gehen“, kommentierte ein Internetnutzer. „Atemberaubende Blüten. Alles wird gut“, schrieb ein anderer.

Am 23. Januar wurde die Stadt Wuhan nach dem Ausbruch der COVID-19-Epidemie von der Außenwelt abgesperrt. Obwohl die Situation allmählich unter Kontrolle gebracht wird, entschied sich die Wuhan-Universität, der Öffentlichkeit ihren Campus während der diesjährigen Kirschblütensaison trotzdem nicht zugänglich zu machen, um ein eventuelles Aufleben der Infektionen zu vermeiden. Stattdessen werden Internetnutzer auf der ganzen Welt eingeladen, den atemberaubenden Anblick online zu genießen.

 

 

 

Tu Shangbiao, der Kurator des Archivs der Wuhan-Universität, kennt die Geschichte der Kirschblüten auf dem Campus. Er erklärt, wie die Universität die Beziehungen zwischen China und Japan in den vergangenen sieben Jahrzehnten bezeugt hat: Vor 1939 gab es auf dem Campus der Wuhan-Universität keine Kirschbäume. Später brachten die japanischen Invasoren Kirschbäume aus Japan mit und pflanzten mehr als 20 davon entlang eines Wegs, der heute Cherry Avenue heißt. Da die Bäume normalerweise etwa 50 Jahre überleben können, sind diese ersten 20 Bäume schon nicht mehr auf dem Campus zu sehen.

Anfang der 1970er-Jahre, kurz nach der offiziellen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Japan, schenkte der japanische Premierminister dem damaligen chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai bei seinem ersten China-Besuch 1.000 Kirchbäume. Zhou ließ 50 davon nach Wuhan transportieren. Sie wurden vor dem Wohnheim für ledige Professoren der Universität angepflanzt.

In den 80er- und 90er-Jahren wurden weitere Kirschbäume auf dem Campus gepflanzt, die von japanischen freundschaftlichen Organisationen gespendet wurden.

Derzeit sind auf dem Unigelände über 1.000 Kirchbäume zu sehen, die in den vergangenen Jahren während ihrer Vollblüte bis zu 200.000 Besucher am Tag angelockt haben. Früher seien die meisten Besucher aus der Region gewesen, aber inzwischen kämen sie aus dem ganzen Land, erklärt Pan Yingchun, ein Professor der Universität.

Im Jahr 2019 wurde die Wuhan-Universität gezwungen, die tägliche Besucherzahl zu beschränken. Besucher mussten zuerst online einen Termin vereinbaren und dann mit ihrem Personalausweis durch eine Drehtür am Eingang der Universität gehen. An Wochentagen waren demnach 15.000 Besucher erlaubt, während an Wochenenden 30.000 Personen pro Tag zugelassen wurden.

Am 8. März 2020 erklärte die Universität durch ein öffentliches Schreiben, medizinische Mitarbeiter aus dem ganzen Land, die an der Front im Kampf gegen die COVID-19-Epidemie in der Provinz Hubei gearbeitet hätten, seien die nächsten drei Jahre mit ihren Familienangehörigen auf dem Campus der Wuhan-Universität herzlich willkommen – auch ohne einen Termin.

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