Statt zur traditionellen Gans greifen an Weihnachten immer mehr Deutsche zur Peking-Ente. Chinesische Gerichte haben in Deutschland über die diesjährigen Festtage einen noch nie dagewesenen Boom erlebt. 

Das Personal im China-Restaurant "Ming Dynastie" im Stadtzentrum von Berlin hatte am 24. Dezember am Mittag alle Hände voll zu tun. Das Lokal in der Nähe des Alexanderplatzes war proppenvoll. Es ist nur eines von fast 500 chinesischen Restaurants in der deutschen Hauptstadt.

Für viele deutsche Familien ist das Weihnachtsmahl im China-Restaurant bereits zur festen Tradition im Jahreskalender geworden. "Unser Restaurant genießt in den Augen der Deutschen ein ziemlich hohes Ansehen", sagt Chen Yuhua, die Besitzerin des "Ming Dynastie". "Die Deutschen feiern gerne wichtige Feste bei uns."

Besonders beliebt bei den Deutschen ist "Fuqifeipian", ein scharfes Rindfleischgericht aus der Provinz Sichuan. Ebenfalls sehr populär sind Fischfilets in ölig-scharfer Sauce und zweimal gekochtes Schweinefleisch. Das am Weihnachtstag mit Abstand am häufigsten bestellte Gericht war jedoch Peking-Ente.

Nach deutscher Sitte ist eine Gans an Heiligabend ein absolutes Muss. Die Peking-Ente hat sich inzwischen aber zu einer beliebten Alternative gemausert. Am diesjährigen Heiligabend waren im "Ming Dynastie" alle Peking-Enten restlos ausverkauft. Die Tische waren lange im Voraus ausgebucht.

Viele der Gäste sind jedes Jahr an Weihnachten im Lokal nahe des Alexanderplatzes anzutreffen. "Mir schmeckt vor allem die Peking-Ente. Unsere Familie ist Stammgast hier. Wir waren im Vorjahr und auch im Jahr davor schon hier", sagt einer. "Wir haben auch schon andere China-Restaurants ausprobiert, aber das "Ming Dynastie" ist eines der besten in Berlin."

Laut Restaurantbesitzerin Chen haben die Deutschen eine sehr hohe Meinung von der chinesischen Esskultur. Für viele sei die Verköstigung in chinesischen Lokalen bereits zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden.