Home  >  „Belt and Road“-Forum für internationale Zusammenarbeit
 Artikel Versenden   Artikel Drucken    
 
Indien sollte die „Belt and Road“ aus einem anderen Blickwinkel betrachten
2017-05-19
 

Angesichts des jahrzehntelangen Stillstands in Kaschmir sollte Indien die Gebietsstreitigkeiten hintanstellen und gemeinsam mit China und Pakistan den ersten Schritt zur Schaffung gegenseitigen Vertrauens, ein konsensbasiertes Entwicklungsprojekt verfolgen.

Neu-Delhi entschied sich kürzlich gegen eine Teilnahme an Beijings “Belt and Road”-Initiative, und begründete dies mit Souveränitätssorgen, weil der Wirtschaftskorridor China-Pakistan (CPEC) durch die von Pakistan kontrollierte Region Kaschmirs verlaufen wird, ein Gebiet, das Neu-Delhi für sich beansprucht. Indien ist daher besorgt, dass das CPEC-Projekt seine Souveränität beeinträchtigen könnte.

Grenzkonflikte, einschließlich derjenigen zwischen China und Indien, sind häufig das Ergebnis unvernünftiger Kolonialordnungen, die oftmals auch nach Jahrzehnten ungeklärt bleiben. Militärische Zusammenstöße in Kaschmir sind häufig, mit Opfern auf beiden Seiten.

Indien betont, dass Differenzen in Übereinstimmung mit internationalen Standards gelöst werden sollten. Das ist richtig. Aber die Konflikte und Krisen wurden tatsächlich unter einer oktroyierten Ordnung erzeugt, können deshalb nicht innerhalb eines solchen Rahmens beigelegt werden. Die Problematik verdeutlicht, warum die ursprüngliche Ordnung nicht beibehalten werden kann und angepasst werden muss.

Es ist jetzt an der Zeit, die alte Methode zur Lösung dieser Fragen zu verändern. Da die Konflikte weiter andauern und keine neuen Regelungen übernommen wurden, warum können wir die Fragen nicht hintanstellen und als ersten Schritt zur Schaffung gegenseitigen Vertrauens ein konsensbasiertes Projekt oder Programm verfolgen?

„Wir sollten die ‚Belt and Road‘ zu einer Straße für den Frieden machen”, sagte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping auf dem „Belt and Road“-Forum für Internationale Zusammenarbeit (BRF), und erläuterte ausführlich, wie man das Konzept einer Win-win-Kooperation auf einem höheren Niveau entwickeln kann. Systematisiert und in konkrete Kooperationsprojekte kategorisiert, berücksichtigt Win-win-Kooperation die Interessen aller Beteiligten sowie das Leben gewöhnlicher Menschen.

Wenn sich Neu-Delhi Beijings Infrastrukturinitiative anschließt und daran mitwirkt, dann wird dies beim Abbau von Spannungen und Konfrontationen zwischen Indien und Pakistan helfen. Noch wichtiger ist der Umstand, dass durch die Initiative der Lebensstandard der Einheimischen erhöht werden kann.

Zivilisten in der Kaschmir-Region leiden seit Jahrzehnten unter Armut und bewaffneten Auseinandersetzungen. Eine verantwortungsbewußte Regierung hat keinen Grund, diese unschuldigen Bürger weiter solche Qualen erleiden zu lassen.

Entwicklung kann viele Probleme lösen. Wenn die indische Regierung einen Schritt vorwärts gehen kann, dann wird sie selbst bei einem kleinen Schritt in die Annalen der Geschichte eingehen.

Die “Belt and Road”-Initiative ist ein Rahmenwerk, das am Grundsatz der Anerkennung gegenseitigen Vertrauens und gemeinsamer Interessen festhält. Der Aufbau von Win-win-Kooperationen ist der Grundpfeiler internationaler Beziehungen, die neue Wege zur Beilegung von Konflikten und Krisen bei gleichzeitiger Erforschung neuer Ideen zur Anführung der Veränderung der globalen Ordnungspolitik betonen. Diese kreative und visionäre neue Roadmap ist konkret, pragmatisch und basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung der Gesamtsituation.

Während des BRF haben sich chinesische und ausländische Teilnehmer bilateral und multilateral ausgetauscht bezüglich vielfältiger großer und kleiner Kooperationsprojekte, in den Bereichen Finanzen, industrielle Ergänzung sowie Wirtschaftskooperation, aber auch hinsichtlich zahlreicher spezifischer Fragen.

Das Win-win-Konzept ist die Essenz der von China aufgebrachten „chinesischen Herangehensweise“ zur Beilegung von Krisenherden, die in den letzten Jahren die internationalen Angelegenheiten geplagt haben. Es kann auch als „Neue Verkehrszeichen“ chinesischer Prägung für ein Voranschreiten der Welt betrachtet werden.

Das Konzept beinhaltet die in den 1970er Jahren von Deng Xiaoping vorgebrachten Grundsätze der Konfliktbeilegung und gemeinsamen Entwicklung. Die damalige Förderung des Win-win-Konzepts gestaltete sich allerdings schwer, weil China nicht stark genug war, um Zwänge zu überwinden, und viele Länder empfänglich gegenüber westlich-dominierten Ordnungen und Regeln waren.

China hat jetzt die Führung auf diesem Weg übernommen und verfügt über den Willen sowie die Fähigkeit, weiteren Ländern beim Voranschreiten in diese Richtung zu helfen.

Der Autor, Ding Gang, ist leitender Redakteur von People’s Daily und Senior Fellow am Chongyang-Institut für Finanzwissenschaften der Renmin-Universität in Beijing.

 
German.people.cn
Über uns - Kontakt - Feedback
© Ce.cn Alle Rechte vorbehalten.