Die diesjährige Pressekonferenz des chinesischen  Ministerpräsidenten während der „Zwei Tagungen” zeigte überzeugend, dass sich  China an sein Reformtempo angepasst hat und den Herausforderungen gewachsen  ist.
Die jährliche Pressekonferenz des chinesischen Ministerpräsidenten während  der „Zwei Tagungen” ist eine spezielle Gelegenheit für den Austausch von  Informationen und Werten zwischen China und der Außenwelt. In den letzten Jahren  hat sie einen großen Einfluss auf die Kommunikation zwischen Beamten und der  Öffentlichkeit ausgeübt. Was sind die Hauptfragen der chinesischen Regierung?  Wie betrachten Ausländer als Dritte die Probleme? Und wie wird Beijing umfassend  Rücksicht sowohl auf innere als auch auf äußere Sorgen nehmen? Viele Menschen  werden sich auf die Antworten aus der Pressekonferenz stützen.
Ein vorherrschender Eindruck der diesjährigen Pressekonferenz von  Ministerpräsident Li Keqiang ist, dass sich die Fragen auf die Wirtschaft und  den Lebensunterhalt konzentriert haben. Unter den insgesamt 19 gestellten Fragen  betrafen zehn die Binnenwirtschaft und den Lebensunterhalt. Wenn wir die Fragen  zum Außenhandel berücksichtigen, kommen wir auf die Zahl 14.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die öffentliche Meinung eine tiefe  Wirkung auf die politische Landschaft der Nation ausübt und die Wirtschaft sowie  der Lebensunterhalt der Menschen die vorrangigsten Themen sein müssen. Die  Menschen interessieren sich vor allem für ein besseres Leben, und was sie am  meisten begeistert, ist mehr Geld zu verdienen.
Mit dem kontinuierlichen gesellschaftlichen Fortschritt ändert sich der  Standard dessen, was „ein besseres Leben“ ausmacht, wobei der Umweltschutz zu  einem wichtigen Bestandteil geworden ist.
Wir leben ebenso in einem sich wandelnden internationalen Umfeld. Eine  strategische Konkurrenz zwischen China und den Vereinigten Staaten existiert,  aber im Moment liegt der Fokus der bilateralen Beziehungen auf der Wirtschaft.  Die Administration Trumps zielt tatsächlich auf den chinesischen Markt und  überlegt, wie sie ihre Volkswirtschaft von Chinas Wachstum profitieren lassen  kann.
Eine gesunde Wirtschaft dient als festes Fundament für Chinas langfristige  Stabilität. Wenn China mit Abstand zum größten Markt der Welt wird, dann wird  das Land auch über üppigere diplomatische Ressourcen verfügen.
Im 21. Jahrhundert stellen die militärische und wirtschaftliche Kraft zwei  gewichtige Faktoren dar. Chinas BIP soll 2017 um 6,5 Prozent und das  Militärbudget wird um sieben Prozent wachsen. Beide Zahlen verkörpern Chinas  nationale Stärke.
Bei einer gesamtwirtschaftlichen Leistung von elf Billionen Dollar (10,3  Billionen Euro) ist China immer noch in der Lage, ein jährliches BIP-Wachstum  von 6,5 Prozent anzustreben. Das ist beispiellos. Das BIP-Wachstum sorgt jedes  Jahr für mehr als 10 Millionen neue Arbeitsplätze, eine schillernde Zahl für die  Vereinigten Staaten und Europa. Es ist allerdings keine leichte Aufgabe. China  hat in den letzten Jahren Wellen der Reform und wirtschaftlicher  Umstrukturierungen erlebt.
Das KPCh-Zentralkomitee mit Kamerad Xi Jinping als seinem Kern hat China zur  Durchführung einer neuen Runde historischer Anpassungen veranlasst. Egal wie  vielen Problemen das Land gegenübersteht, die wirtschaftliche und  gesellschaftliche Entwicklung hat stets eine gute Dynamik aufrechterhalten.
Der Ministerpräsident zeigte auf der Pressekonferenz große Zuversicht. Er ist  angesichts Chinas Fähigkeiten überzeugt, dass das BIP-Wachstumsziel von 6,5  Prozent erreichbar ist, die Menschen ermuntert werden können, ihre Geschäfte  kreativ zu gestalten sowie die Innovation voranzutreiben und in der Zwischenzeit  internationale Angelegenheiten gut geregelt werden können.
Er sprach offen über die Schwierigkeiten bei den Bestrebungen zur  Verschlankung der Verwaltung und der Delegation von Befugnissen auf niedrigere  Ebenen während des Prozesses vertiefter Reformen. Auch dies zeigt überzeugend,  dass sich China an sein Reformtempo angepasst hat.